Ich bin seit 12/2021 in der Ausländerförderungder KAS (finanziert durch das Auswärtige Amt) und promoviere im Fach Geschichte in Berlin. Mit 1200 € ist mein Grundstipendium deutlich geringer als das der inländischen Promovierenden. Zusätzlich erhalte ich einen Zuschuss zur Krankenversicherung in Höhe von 120 €.
Rund die Hälfte, also 600 € gebe ich für Miete aus. Als Zeithistorikerin bin ich oft auf Forschungsreisen in Archiven und bei Konferenzen im In- und Ausland. In den meisten Fällen muss ich die Kosten selbst übernehmen, weil die Stiftung nur für Forschungsreisen im Ausland einen Zuschuss zahlen kann. Ohne finanzielle Unterstützung meiner Eltern wäre meine Forschung viel schwieriger gewesen.
Der Zeitdruck ist die größte Herausforderung für mich. Das Stipendium dauert 3 Jahre, die Chance für eine Verlängerung ist ungewiss. In meinem Fach schafft aber fast niemand eine Promotion in dieser Zeit, die meisten brauchen mindestens 4 Jahre. Ich muss einerseits das Beste aus meinem Stipendium machen und so viel wie möglich in 3 Jahren schreiben, andererseits mich auf der Jobsuche danach vorbereiten. Rücklagen habe ich fast nicht. Außerdem bin ich als Ausländerin mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert – Visum, Sprache, schwierige Wohnungssuche, und nicht zuletzt, weniger Geld im Stipendium als die durch das BMBF Geförderten.