Mein Name ist Lucia, ich wohne in einer hessischen Universitätsstadt und bin ‚schon‘ seit Anfang 2020 in der Promotionsförderung, denn ich habe aufgrund der massiven Auswirkung der Pandemie auf meine Forschung und als Nachteilsausgleich für gesundheitliche Einschränkungen Stipendiumsverlängerungen erhalten. Ich promoviere in den Geschichtswissenschaften, in der die durchschnittliche Promotionszeit mit gut 6,5 Jahren weit über den normalerweise bewilligten 3 Jahren Stipendienzeit liegt, weshalb es mir von Anfang an ein Anliegen war, mir aufgrund dieses unrealistischen Bearbeitungszeitraums ein weiteres Promotionsjahr durch Ersparnisse zu finanzieren.
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“Ich bin durch das Loch im System des BMBF gerutscht, und niemand stopft es”
Ich bin krank. Eines meiner Organe kann nicht mehr, vielleicht sind es auch mehrere. Im ersten Moment dachte ich, ich könnte dann wenigstens noch am Schreibtisch sitzen. Aber jetzt liege ich auf dem Sofa, kann wörtlich nichts machen. Die Ärztin sagt, ich muss warten, bis es mir wieder besser geht. Wie lange, das weiß sie nicht genau. Tage, Wochen, Monate, vielleicht sogar länger.
Weiterlesen“Das Stipendium reicht schlicht nicht, um meine Kosten zu decken”
Meine Miete liegt unter dem Mietspiegel, dennoch gebe ich für alle Kosten rund ums Wohnen mehr als ein Drittel meines Stipendiums aus. Wegen meiner Erkrankung habe ich zudem erhöhte Ausgaben für Medikamente und Behandlungen. Das Stipendium reicht schlicht nicht, um meine Kosten zu decken. Über die Jahre der Promotionsförderung zu beobachten, wie die im Rentenbescheid ausgewiesene Höhe meiner voraussichtlichen Rente immer weiter sinkt, macht mir darüber hinaus große Sorgen. Ich weiß nicht, ob ich mich zu diesen Bedingungen noch einmal für ein Stipendium entscheiden würde.