Archiv der Kategorie: Altersvorsorge

“Es ging mir finanziell noch nie so schlecht wie jetzt […] Ich denke ernsthaft darüber nach, meine Promotion abzubrechen”

Ich bin Promovierende, wohne in Bayern und bin seit 02/2022 in der Promotionsförderung. Ich war fast das gesamte Jahr 2022 für meine Forschung im außereuropäischen Ausland (finanziert über die Uni, nicht das Stipendium) und merke seit meiner Rückkehr die Auswirkungen der gesteigerten Lebenshaltungskosten enorm. Vor meinem Aufenthalt hatte ich durch eine Anstellung als Wissenschaftliche Hilfskraft (NWHK) und einen Mini-Job weniger monatliches Einkommen zur Verfügung, kam aber finanziell besser klar und konnte sogar am Ende des Monats etwas Geld beiseitelegen.

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“Die größte Herausforderung stellt für mich aktuell die Miete und die steigenden Lebensmittelkosten dar”

Ich promoviere in der Literaturwissenschaft. Neben der Diss leiste ich bezahlte politische Bildungsarbeit auf Honorarbasis. Diese Nebeneinkunft stellt kein regelmäßiges oder gesichertes Einkommen dar und ist auch nicht sozialversichert. Die größte Herausforderung stellt für mich aktuell die Miete und die steigenden Lebensmittelkosten dar.

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“Stress durch die hohe Unsicherheit und fehlenden Absicherungsmöglichkeiten”

Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist das Promovieren auf einem Stipendium besonders belastend. Mir bereitet vieles Stress, zum einen die hohe Unsicherheit und fehlenden Absicherungsmöglichkeiten aufgrund der fehlenden Sozialversicherung. Zum anderen akute Geldsorgen (Wohnen, Heizen, Essen und Leben). Es ist viel zu wenig Geld für promotionsbezogene Ausgaben wie Technik, Fachliteratur, digitale Dienste z. B. zur Datensicherung oder Selbstvermarktung vorhanden. Ich kann keine Dienstleistungen, wie z. B. Transkriptionen, in Anspruch nehmen und die Fahrkosten für Konferenzteilnahmen werden lediglich bezuschusst.

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“Hätte ich damals gewusst, was es bedeutet, mit einem Stipendium zu promovieren, hätte ich mich wahrscheinlich nicht dafür entschieden.”

Als ich im Sommer 2022 die Zusage für ein Promotionsstipendium im Rahmen der Begabtenförderung erhielt, habe ich mich zunächst riesig gefreut. Vorausgegangen war ein langer und aufwendiger Bewerbungsprozess – begleitet von der nervenaufreibenden Ungewissheit, überhaupt eine Finanzierungsquelle für die Promotion zu finden, und finanziert auf Basis einer kaum zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreichenden halben Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft (WHK) an der Universität. Gut eineinhalb Jahre nach meinem Masterabschluss sollte ich mich mit der Stipendienzusage nun endlich auf meine Promotion konzentrieren können.

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“Das Stipendium reicht schlicht nicht, um meine Kosten zu decken”

Meine Miete liegt unter dem Mietspiegel, dennoch gebe ich für alle Kosten rund ums Wohnen mehr als ein Drittel meines Stipendiums aus. Wegen meiner Erkrankung habe ich zudem erhöhte Ausgaben für Medikamente und Behandlungen. Das Stipendium reicht schlicht nicht, um meine Kosten zu decken. Über die Jahre der Promotionsförderung zu beobachten, wie die im Rentenbescheid ausgewiesene Höhe meiner voraussichtlichen Rente immer weiter sinkt, macht mir darüber hinaus große Sorgen. Ich weiß nicht, ob ich mich zu diesen Bedingungen noch einmal für ein Stipendium entscheiden würde.

“Immerhin habe ich gerade keine existenziellen Ängste”

Ich promoviere über die Heinrich-Böll-Stiftung in Bremen. Ich habe das Glück bis Ende des Jahres noch einen 10-Stunden-Hilfskraft-Vertrag an der Uni zu haben, worüber ich krankenversichert bin. Natürlich arbeite ich real deutlich mehr als die 10 Stunden, worunter die Promotion leidet, aber immerhin habe ich gerade keine existenziellen Ängste. Einzig schade ist es, dass es in diesem Jahr für mich zu teuer ist, mich als Promotionsstudent zu immatrikulieren, dadurch gehen mir viele Vorteile verloren. Ein 49Euro-Ticket löse ich nur für die Monate, in denen es sich wirklich lohnt, ansonsten fahre ich Fahrrad. Die Semesterbeiträge von knapp 700 Euro gehen in die private Altersvorsorge.