Archiv der Kategorie: Sozialversicherung

“Es fühlt sich furchtbar an, nach 7 Jahren Studium und einem exzellenten Abschluss nach wie vor sein Geld auf diese Weise zusammenhalten zu müssen.”

Ich bin Helena, 28 Jahre und promoviere seit Anfang diesen Jahres mit einem Stipendium in Berlin. Die größte Herausforderung stellt für mich das Finden eines Nebenjobs dar! Da das Promotionsstipendium in Berlin nur knapp zum Leben reicht, bin ich seit der Aufnahme in die Förderung auf der Suche nach einem Nebenjob.

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“Das erste Förderjahr hat meine Rücklagen zu großen Teilen aufgebraucht”

Mein Name ist Lotte und ich lebe in München. Das erste Jahr in der Promotionsförderung hat meine Rücklagen, die ich vor Antritt des Stipendiums aus einer vorherigen Lohnarbeit angespart hatte, zu großen Teilen aufgebraucht. Deswegen gehe ich seit dem zweiten Förderjahr einer nicht-wissenschaftlichen Nebentätigkeit im Umfang von 3 bis 4 Stunden pro Woche nach. Ich arbeite auf Honorarbasis, d.h. bei Urlaub und Krankheit habe ich Verdienstausfälle.

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“Die größte Herausforderung stellt für mich aktuell die Miete und die steigenden Lebensmittelkosten dar”

Ich promoviere in der Literaturwissenschaft. Neben der Diss leiste ich bezahlte politische Bildungsarbeit auf Honorarbasis. Diese Nebeneinkunft stellt kein regelmäßiges oder gesichertes Einkommen dar und ist auch nicht sozialversichert. Die größte Herausforderung stellt für mich aktuell die Miete und die steigenden Lebensmittelkosten dar.

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“Ich hatte neben der Vorbereitung meines Projektes durchschnittlich vier Nebenjobs parallel”

Mein Name ist Lucia, ich wohne in einer hessischen Universitätsstadt und bin ‚schon‘ seit Anfang 2020 in der Promotionsförderung, denn ich habe aufgrund der massiven Auswirkung der Pandemie auf meine Forschung und als Nachteilsausgleich für gesundheitliche Einschränkungen Stipendiumsverlängerungen erhalten. Ich promoviere in den Geschichtswissenschaften, in der die durchschnittliche Promotionszeit mit gut 6,5 Jahren weit über den normalerweise bewilligten 3 Jahren Stipendienzeit liegt, weshalb es mir von Anfang an ein Anliegen war, mir aufgrund dieses unrealistischen Bearbeitungszeitraums ein weiteres Promotionsjahr durch Ersparnisse zu finanzieren.

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“Stress durch die hohe Unsicherheit und fehlenden Absicherungsmöglichkeiten”

Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist das Promovieren auf einem Stipendium besonders belastend. Mir bereitet vieles Stress, zum einen die hohe Unsicherheit und fehlenden Absicherungsmöglichkeiten aufgrund der fehlenden Sozialversicherung. Zum anderen akute Geldsorgen (Wohnen, Heizen, Essen und Leben). Es ist viel zu wenig Geld für promotionsbezogene Ausgaben wie Technik, Fachliteratur, digitale Dienste z. B. zur Datensicherung oder Selbstvermarktung vorhanden. Ich kann keine Dienstleistungen, wie z. B. Transkriptionen, in Anspruch nehmen und die Fahrkosten für Konferenzteilnahmen werden lediglich bezuschusst.

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“Ich bin durch das Loch im System des BMBF gerutscht, und niemand stopft es”

Ich bin krank. Eines meiner Organe kann nicht mehr, vielleicht sind es auch mehrere. Im ersten Moment dachte ich, ich könnte dann wenigstens noch am Schreibtisch sitzen. Aber jetzt liege ich auf dem Sofa, kann wörtlich nichts machen. Die Ärztin sagt, ich muss warten, bis es mir wieder besser geht. Wie lange, das weiß sie nicht genau. Tage, Wochen, Monate, vielleicht sogar länger.

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“Hätte ich damals gewusst, was es bedeutet, mit einem Stipendium zu promovieren, hätte ich mich wahrscheinlich nicht dafür entschieden.”

Als ich im Sommer 2022 die Zusage für ein Promotionsstipendium im Rahmen der Begabtenförderung erhielt, habe ich mich zunächst riesig gefreut. Vorausgegangen war ein langer und aufwendiger Bewerbungsprozess – begleitet von der nervenaufreibenden Ungewissheit, überhaupt eine Finanzierungsquelle für die Promotion zu finden, und finanziert auf Basis einer kaum zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreichenden halben Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft (WHK) an der Universität. Gut eineinhalb Jahre nach meinem Masterabschluss sollte ich mich mit der Stipendienzusage nun endlich auf meine Promotion konzentrieren können.

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“Immerhin habe ich gerade keine existenziellen Ängste”

Ich promoviere über die Heinrich-Böll-Stiftung in Bremen. Ich habe das Glück bis Ende des Jahres noch einen 10-Stunden-Hilfskraft-Vertrag an der Uni zu haben, worüber ich krankenversichert bin. Natürlich arbeite ich real deutlich mehr als die 10 Stunden, worunter die Promotion leidet, aber immerhin habe ich gerade keine existenziellen Ängste. Einzig schade ist es, dass es in diesem Jahr für mich zu teuer ist, mich als Promotionsstudent zu immatrikulieren, dadurch gehen mir viele Vorteile verloren. Ein 49Euro-Ticket löse ich nur für die Monate, in denen es sich wirklich lohnt, ansonsten fahre ich Fahrrad. Die Semesterbeiträge von knapp 700 Euro gehen in die private Altersvorsorge.